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Für Menschen mit Lernschwierigkeiten

Beim Video sollen akustische und visuelle Informationen leicht zu verstehen sein. Eine klare Struktur ist wichtig.

Die Information sollte über 2 Wege vermittelt werden: sowohl visuell als auch akustisch. Das nennt sich auch „2 Sinne-Prinzip“. Manche Menschen mit Lernschwierigkeiten lesen nicht oder kaum. Sie können die Information dann hören. Die Audiospur und das Video müssen die gleichen Informationen wiedergeben.

Hier ist ein Beispiel eines Videos mit 2 Sinne-Prinzip.

Akustische oder Audio-Informationen sind Sprache, Musik und Geräusche. Sie können schwer verständlich sein durch:

  • Satzbau und Wortwahl (schwere Sprache, Fremdsprache)
  • Sprechweise (Nuscheln, Dialekte, Lautstärke)
  • Störgeräusche (Geräusche in der Umwelt, Wind, Autos,
    andere Menschen die sprechen)
  • Hintergrundmusik (zu laut, Gesang, soll nicht vom Gesprochenen ablenken)

Visuelle oder Video-Informationen sind Bilder und Untertitel.

Sie können schwer sein durch:

  • zu viel Information auf einmal (Konzentration)
  • Kontrastmangel
  • ablenkende Details oder Hintergrundbilder
  • schnelle Zeit- und Schauplatzwechsel
  • schlechte Qualität (zu hell oder zu dunkel, verpixelt)
  • weil sie nicht zum Thema passen

Untertitel sollten auch auf Deutsch sein, denn Luxemburgisch ist schwer zu lesen.

Handlung und Rhythmus

  • Die Konzentrationsfähigkeit kann beeinträchtigt sein.
    Überladen Sie das Video nicht mit zu vielen Informationen.
    Vermitteln Sie nur wichtige und relevante Informationen.
  • Machen Sie eine klare, logische Struktur.
    Die Handlung soll klar verfolgt werden können und nachvollziehbar sein.
  • Vermeiden Sie zu viele oder abrupte Schauplatzwechsel.
    Wo man sich befindet und wer gerade spricht, muss klar sein.
    Das gilt auch für zeitliche Sprünge.

Bild und Ton

  • Bild und Ton sollen immer eine gute Qualität haben.
  • Das Bildmaterial muss gut erkennbar und kontrastreich sein.
  • Der Fokus soll auf der Information bleiben.  
  • Vermeiden Sie abrupte Bildwechsel und hektische Kameraführungen.
  • Achten Sie auf eine gute Beleuchtung.

Manche Menschen können schwer herausfiltern, was wichtig ist.
Daher sollten keine Neben- oder Störgeräusche zu hören sein.
Wenn Hintergrundmusik eingesetzt wird, darf diese nicht vom eigentlichen Inhalt ablenken.
Hintergrundmusik soll leise und bestenfalls ohne Gesang sein.

Musik kann aber gezielt eingesetzt werden, um zum Beispiel einen Szenenwechsel anzukündigen.